Weggabelung
Dörthe kommt auf Empfehlung einer Freundin. „ Ich stehe gerade an einer Weggabelung. In der Beziehung mit meinem Freund ist es nicht weiter gegangen. Ich war für ein halbes Jahr von ihm getrennt und habe in einer anderen Wohnung gelebt. Jetzt wollen wir es in einem zweiten Anlauf noch einmal versuchen. Dafür möchte ich was meine Sexualität angeht deine Unterstützung, “ sagt Dörte klar entschieden. Ich exploriere mit Dörthe die Geschichte ihrer Sexualität. Sie hat sich als neugierige Forscherin erlebt. In ihrer Pubertät war sie ebenso wie ihre männlichen Kollegen in verschiedenen Beziehungen nacheinander unterwegs. Sie hat den offenen Austausch mit ihren Freunden geschätzt. “Manchmal habe ich gespürt, wie es trotz der Wertschätzung meiner Freunde unterschwellig ein Erstaunen gab, dass ich genauso wie sie mich traute meine Sexualität zu leben, weil man das als Frau ja nicht so tut. Durch die Gespräche konnte ich die männliche Sexualität gut verstehen. In meinem eigenen Körper komme ich gefühlt nicht weiter, “ sagt Dörthe nachdenklich.
Über Körperübungen in der Stunde und gezielt anhand von intimen Übungen zu Hause, nimmt Dörthe ihr äusseres- und ihr inneres Geschlecht, sowie ihren ganzen Körper anhand von feinen, achtsamen Bewegungen wahr. Sie entdeckt ihre hohe Muskelspannung und wie sie diese in ihrer Sexualität fliessend und kreativ mitgestalten kann. „Ich halte mich für eine sexuell erfahrene Frau. Und erst jetzt habe ich meine Zartheit und das entspannte Geniessen mit mir entdeckt. Gerhard und ich sind uns emotional näher. Auch das hilft mir, im Kontakt mit ihm die Kontrolle los zu lassen,“ meint Dörthe auf dem Weg ihre Sexualität zu geniessen und so die gemeinsame Beziehungsqualität im Paar zu stärken.