Von der Passivität hin zur Aktivität
Angelika kommt auf Anraten einer Freundin.
Sie lebt in einer Paarbeziehung, in der sie sich immer wieder übergangen fühlt.
„Seit ich bei Dir bin, habe ich begonnen mehr auf das zu achten was mir gut tut.
Ich habe die Wörter Ja, Nein, Pause und Auf Wiedersehen aktiv eingesetzt,“ sagt sie munter. „ Wie geht es Dir damit?“ frage ich.
„Es ist interessant. Ich bekomme zwar nicht immer was ich möchte, ich fühle mich jedoch selbstbestimmter und aufgestellter.
„Es tut mir immer noch weh übergangen zu werden. Ich schütze mich mehr und ich habe aufgehört mich selber zu verraten, “ sagt sie nachdenklich.
„So manches unternehme ich jetzt alleine. Ich mache Tom Angebote aus der Haltung heraus, dass er sie annehmen oder ablehnen kann. Er muss nicht meine Bedürfnisse erfüllen und ich muss nicht seine Erfüllen, “ sagt Angelika.
„Ich erlebe Dich als entspannter. Dich so annehmen wie du bist, kannst in erster Linie nur du. Im günstigsten Fall wird dann das Spektrum den anderen so anzunehmen wie er ist grösser. Alles annehmen zu können ist utopisch. Dich bei Bedürfniskollisionen einzulassen, ohne dich von deinem Fühlen abzuschneiden und ohne dich selbst zu verraten ist erst mal eine gute neue Messlatte auf dem Weg in deine Authentizität. So langsam ist der Weg bereitet, um auch in deiner Sexualität immer mehr zu dir zu stehen und dich wieder begehrenswert und liebenswert zu fühlen, “ sage ich.