Geben und Nehmen
Andreas und Kim sind über Zeitungsinterviews auf mich aufmerksam geworden. Als Paar stehen sie vor einer wichtigen Entscheidung. Kim möchte ein weiteres Kind, Andreas kann sich ein weiteres Kind nicht vorstellen. Das langjährige Paar ist ein gut aufeinander eingespieltes Arbeits- und Familienteam. Bei der beabsichtigten Klärung dieser Frage werden dahinterliegende emotionale und sachliche Themen sichtbar. Kim hat Andreas jahrelang beruflich und auf dem Hintergrund seiner sonstigen gesellschaftlichen Aktivitäten den Rücken freigehalten, indem sie sich um die Familienbelange gekümmert hat. Oft hat sie dabei eigene Wünsche zurückgestellt. „Ich möchte, dass Andreas seine Aktivitäten zurückfährt und mir entgegen kommt. Ich möchte diese letzte Schwangerschaft einfach noch einmal in Ruhe erleben“. Andreas hat eine andere Paarvision. Er freut sich über die gemeinsamen, gesunden Kinder und möchte jetzt, wo der jüngste Sohn in den Kindergarten kommt, mit seiner Frau wieder im Betrieb zusammenarbeiten. Kim wird klar, dass hinter ihrem Kinderwunsch das Thema nach einem Ausgleich von Geben und Nehmen steht. Sie ist bereit sich dem Gefühl von zu kurz gekommen sein zu stellen Das Paar ist bereit sich den unterschiedlichen Bedürfnissen und damit verbundenen in der Paargeschichte geschehenen Verletzungen zu stellen. So wird der Ausstieg aus einem begonnen verdeckten Machtkampf hin zu einer unbelasteteren Entscheidungsgrundlage gelegt.