Den Alltag liebevoll gestalten
Benno und Erika sind ein langjähriges Paar. Sie kommen auf Anraten einer Kollegin. „Wir leben im Hamsterrad des Alltages und wollen eine Standortbestimmung machen“, sagt Benno nachdenklich. „ Ich erlebe mich im Funktionsmodus und gefühlt weit weg von Benno, “ sagt Erika.
Ich exploriere mit beiden die aktuelle Situation. Ziel ist es ein Klima von Wohlwollen, der gegenseitigen Wertschätzung und Positivität zu schaffen. Nach der Phase der Verliebtheit sind je länger je mehr kleine gegenseitige Aufmerksamkeiten und Überraschungen verloren gegangen. In einem ersten Schritt geht es darum die Beziehung bewusst jeden Tag aufs Neue zu pflegen.
Verhaltensweisen wie sich morgens achtsam vom Partner/in verabschieden, ihn/sie am Morgen liebevoll begrüssen, sich gegenseitig per mobile einen lieben Gruss zu senden, sich dafür zu interessieren wie es dem anderen geht, den anderen entlasten, ihm/ihr spontan etwas zu Liebe tun, miteinander zärtlich sein, sich bewusst Zeit für Erotik und Sinnlichkeit zu nehmen.
Benno und Erika aktiviere ich darin, sich an die Zeit des Kennen Lernens und die gegenseitigen Aufmerksamkeiten zu erinnern. Ich bitte sie eine Liste der gegenseitigen Aufmerksamkeiten anzulegen und sich bewusst für die ein oder andere zu entscheiden. Die beiden entscheiden sich eine Schatzkiste gegenseitiger Wünsche anzulegen. Immer wieder schreibt jeder in seiner Farbe(Benno wählt rot, Erika grün) seine Wünsche an den Partner/In auf. Sie wählen abgemachte Zeiten, in denen jeder einen Wunsch zieht und diesen vom anderen erbittet, aufs Kopfkissen legt, in die Arbeitstasche steckt etc. . Ein Klima von ich bin gemeint, ich bin es dem anderen wert stellt sich ein. Dieses Paar zahlt investiert bewusst auf das gemeinsame positive Beziehungskonto ein. Der Boden ist gelegt. Benno traut sich, in einem nächsten Schritt das Thema der gemeinsamen Sexualität anzugehen.