Ausstieg aus der Dranghaftigkeit
Arnold kommt über das Internet zu mir. Er erlebt sich gefangen im Kreislauf der Dranghaftigkeit. Er ringt damit auszusteigen. Dafür möchte er meine Unterstützung. Immer wieder geht er über die Grenze seiner finanziellen Belastbarkeit, um sich speziellen, sexuellen Szenarios zu widmen. Ich erstelle mit ihm seinen Suchtkreislauf. Ich lasse ihn selber aufdecken, wo er sich immer wieder selbst hereinlegt. Ich arbeite mit ihm an konkreten Ausstiegsmöglichkeiten. Er entscheidet jeweils, welche Schritte ihm helfen auszusteigen. In einer Bilanzübung erstelle ich mit ihm kurz- und langfristige Vor- und Nachteile seines Verhaltens. Ich unterstütze Arnold darin, sich selber ernst zu nehmen, indem er beim Aussteigen aus dem Drangkreislauf sich selbst gegenüber mit einem klaren, ihn bestärkenden Nein auftritt. Immer wieder gilt es dann zu überprüfen, ob das jetzt ein klares Nein oder ein Ausweichen ist. Arnold lernt verstehen, wo er das Risiko sucht und wo er es schafft aus dem Kreislauf der Dranghaftigkeit auszusteigen. Einerseits konfrontiere ich Arnold an diesem Punkt bis an die Grenze des für ihn erträglichen, wenn er nicht hinschauen will und ausweicht. Andererseits ermutige und stütze ich ihn wohlwollend, wenn er sein Problem löst. Arnold versteht, wie er emotionale Spannung aufbaut und wie er diese durch Bewegungen und in der Selbstbefriedigung wieder abbauen kann. Arnold leidet. Er ist dran, sich jeden Tag von neuem auf den Weg zu machen.