Gefühle modulieren
Samuel hat den Weg zu mir über einen Vortrag gefunden. In seiner langjährigen Beziehung ist für ihn die Sexualität im Paar unbefriedigend.
Dieses Thema möchte er zunächst mit mir alleine, zu einem späteren Zeitpunkt auch als Paar mit mir angehen.
Samuel erlebt sich als sehr frustriert. Seine Partnerin ist eine engagierte Berufsfrau, die sich getraut nein zu sagen, wenn für sie gemeinsame Sexualität zeitlich nicht passt oder der gefühlsmässige Rahmen nicht stimmt. „Ich finde sie eine Prinzipienreiterin! Ich möchte gerne mit ihr spontan Sex haben und es geht nicht. Dann mache ich zu und will gar nichts mehr. Ausserdem bin ich verletzt. Das klingt dann beim nächsten Mal nach, “ sagt Samuel frustriert. „ „Wie geht es Dir damit einen Korb zu bekommen?“ frage ich. „ Nicht gut. Ich werde innerlich wütend. Dann muss ich auf Distanz gehen, sonst könnte ich ihr eine reinhauen, “ sagt Samuel ärgerlich.
Samuel begleite ich in einem Prozess, seine Gefühle zu spüren, sich mit ihnen zu verbinden und sie zu regulieren. Er kommt in Kontakt mit einer tiefen Traurigkeit, die er gewohnt war mit Wut zu übergehen. „ Für mich war es bisher leichter in die Wut zu gehen, als diesen tiefen Schmerz des gefühlt allein gelassen Werdens auszuhalten, “ sagt er traurig. „ Es tut mir leid, dass ich Maria da etwas übergestülpt habe. Es passiert mir immer noch, aber ich kann besser und aktiv damit umgehen. „ Bleib dran. Übung macht den Meister! Auch die Qualität eurer emotionalen Begegnung in der Sexualität profitiert davon.“
Samuel bleibt dran. Er spürt, dass ihm dieser Lernprozess unter die Haut geht und Zeit braucht.