Bedürfnismanagement
Lena kommt auf Anraten einer Freundin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern als engagierte Familienmanagerin. „ Ich möchte an meiner Sexualität arbeiten“, sagt sie. „ Es fällt mir schwer meine Bedürfnisse gegenüber meinem Mann auszudrücken. Entweder ich nehme fast apathisch an, was er möchte und lasse ihn machen, oder ich ziehe mich zurück. Meine eigenen Bedürfnisse werte ich selber ab, gerade dann, wenn ich den Eindruck habe er hat keine Freude daran, “ sagt sie nachdenklich. „Was wären deine Bedürfnisse?“ frage ich. „Zum Beispiel ein feiner Duft, Kerzen, miteinander tanzen“, antwortet sie lächelnd.
Mit Lena reflektiere ich ihre Beziehungsmuster rund um ihre Sexualität. „Manchmal schäme ich mich, wenn mein Mann mich in der Dusche nackt anschaut. Ich spüre, dass es sein sexuelles Begehren weckt und das möchte ich nicht, da fühle ich mich benutzt.“
Mit Lena arbeite ich an ihrer sexuellen Selbstsicherheit. Wie geht es ihr im Umgang mit ihrer Nacktheit? Wann benötigt sie ein Tee-Shirt als Bekleidung, um sich sicher zu fühlen? Wann passt es für sie sich verletzlich zu machen und ihr emotionales Erleben ihrem Mann mitzuteilen? Wann hat sie den Wunsch einfach nur nach sinnlichen Berührungen? Wann verspürt sie den Wunsch mit ihm zu schlafen? Wie macht sie das, ihr eigenes Bedürfnis abzuwerten? Wie gelingt es ihr ihr eigenes Bedürfnis auszudrücken?
„Ich habe lange Zeit versucht, es meinem Mann recht zu machen. Das tut mir selber nicht gut. Mich langsam zu entdecken, sowohl mit meinen sexuellen Wünschen, wie auch Schritt für Schritt dafür Sorge zu tragen, dass ich mich wohl fühle tut gut,“ meint sie erleichtert.