Kleine Momente von Kontakt
Tanja und Joachim sind ein langjähriges Paar. Sie haben mich über die Teilnahme an einem Kurs kennen gelernt.
Die pubertierenden Kinder verlangen den beiden Kooperation ab. Doch gerade diese misslingt. „Ich habe recht gehabt mit der Einschätzung wegen unserem Sohn. Er schafft es nicht, das habe ich Dir gleich gesagt! Ich zahle keinen Rappen mehr für ihn!“ sagt Joachim ärgerlich.
„Warum machst Du mir Vorwürfe? Im Alltag bist Du nicht da. Die Gespräche mit unserem Sohn überlässt du mir. Hör endlich auf Dich rauszuhalten, wenn wir dich brauchen und hinterher über uns bestimmen zu wollen!“ erwidert Tanja ärgerlich.
Anstatt einer nötigen Kooperation verstricken sich beide in endlose, energieraubende Machtkämpfe. Auch auf der körperlichen Ebene entsteht immer mehr Distanz. Tanja ist aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen, obgleich sie die Sexualität mit Joachim mochte.
Mit beiden tauche ich über konkrete Beispiele in das Verstehen ihrer Beziehungsdynamik ein. Wir arbeiten heraus, was am Verhalten des jeweils anderen als so verletzend und unangenehm erlebt wird.
Danach lade ich das Paar ein, dass jeder ein Thema mitbringt, was er mit dem anderen besprechen will. Anstatt den anderen zum Gegner zu machen, geht es darum herauszufinden, was jedem selbst am Thema so wichtig ist. Ziel ist im geschützten Rahmen nach Lösungen und Kompromissen zu suchen.
„Ich weiss nicht was geschehen ist, aber der Druck ist raus, “ sagt Tanja.
„Ich gehe wieder auf Tanja zu, “ sagt Joachim erleichtert. „Es entstehen kleine Momente von Kontakt, die von uns beiden als hilfreich erlebt werden.“