Bedürfnis Management
Sabine kommt nach der Teilnehme an einem Kurs zu mir in die Sexualberatung.
„Ich erlebe meinen Mann immer wieder als grenzüberschreitend. Wenn er mit mir schlafen will und ich nein sage, lässt er mich jedes Mal seine Frustration über Tage hinweg spüren. Schlafen wir zusammen, so überrascht er mich oft mit dem was er will, ob ich das will oder nicht. Er zieht einfach sein Ding durch, “ sagt sie frustriert.
„Was geschieht dann in Dir?“ frage ich. „ Ich erstarre. Ich fühle mich ohnmächtig. Im Moment lasse ich es geschehen. Dann werde ich wütend und hinterher mache ich ihm Vorwürfe und er ist beleidigt, “ antwortet Sabine resigniert.
Mit Sabine exploriere ich das aktuellen Beziehungsmuster und Ihre Bedürfnismanagement. Sie lernt über den Atem bei sich selbst anzukommen. Sie erkennt, wie die Erfahrung in ihren Bedürfnissen nicht gesehen und übergangen zu werden, in ihrer Herkunftsfamilie immer wieder bedeutsam für sie war. Sie lernt in einer Stuhlarbeit ihren Eltern ihre Ohnmacht und Verzweiflung über das Übergangen werden mitzuteilen. „Es hat mir so sehr gefehlt, dass ihr mich gesehen und geachtet habt, “ bricht es aus ihr heraus.
Nach dem Verstehen dieser schmerzlichen Erfahrung, beginnt sie ihre eigenen Bedürfnisse wichtig zu nehmen und für sich zu sorgen. „Ich habe angefangen, wenn ich erstarre in die Bewegung zu gehen. Ich drehe mich weg, wenn ich etwas nicht will. Ich habe meinem Mann von den Stunden bei Dir erzählt. Es war ihm gar nicht klar, was in mir vorgeht. Wir haben uns entschieden zusammen zu Dir zu kommen und miteinander unsere Sexualität anzugehen. Manfred ist bereit sich auf gemeinsame von Dir angeleitete Körperübungen einzulassen. Ich spüre, dass ich ihm wichtig bin, “ sagt Sabine. Ein Prozess des sich neu aufeinander Einschwingens im Paar beginnt.