Neue Wege suchen
Doro kommt auf Anraten eines Kollegen. „ Ich bin in einem Suchprozess und möchte deine Unterstützung. Ich lebe seit 25 Jahren mit meinem Mann zusammen. Unsere Kinder sind jetzt aus dem Haus. Manchmal geniesse ich unsere gemeinsame Sexualität und oft erlebe ich meinen Mann als sehr drängend.
Bekommt er nicht was er will, zieht er sich tagelang zurück. Für ihn bin ich dann die Ursache allen Übels. Ich exploriere mit Doro ihr inneres Erleben im Beziehungsmuster. „Was macht das mit Dir?“ frage ich. „Ich fühle mich traurig, mein Bedürfnis wird nicht ernst genommen, sondern verteufelt und ich werde bestraft. Das verletzt mich zutiefst, “ antwortet sie mit Tränen in den Augen. „Kennst Du das aus deiner persönlichen Geschichte?“ frage ich nach. „Ja. In meiner Familie war ich schon früh für meine Mutter da. Ich habe dafür gesorgt, dass es ihr und den anderen gut geht und tatsächlich das meine dafür geopfert, “ sagt sie weinend. „Oft erleben Menschen auf der Suche nach Erlösung Situationen, die alte Wunden berühren und im Hier und Jetzt zutiefst verletzen. Das was zwischen Euch geschieht, trägt für Dich und für deinen Mann nicht zu einer Bedürfnisbefriedigung bei. So wie du das beschreibst zeigt sich eure Verhakung intensiv im Umgang mit eurer Sexualität, “spiegele ich. „ Ja und ich will so nicht mehr. Es kostet mich zu viel Kraft und reisst jedes Mal diese alte Wunde auf, “ sagt Doro. Ihe Entscheidung ist spürbar. Sie ist entschlossen zu lernen sich zu schützen. Sie möchte besser für sich zu sorgen und die gemeinsame Leid schaffende Beziehungskultur anders gestalten oder zu gehen.