„Ich bin heterolesbisch“
Samuel hat mich über einen Kurs kennen gelernt. Er hat sich entschieden mit seiner Geschlechtsidentität zu forschen. Nach aussen hin wirkt er selbstbewusst, innerlich fühlt er sich verunsichert. Er sucht in der Sexualtherapie Ermutigung für sein Forschen. Mit Samuel mache ich eine Standortbestimmung.
Er ist als Mann geboren. Was er erotisiert ist das Tragen von Frauenkleidern. Im letzten Jahr hat er sich entschieden das öffentlich zu tun. Er hat jmd. gefunden, die ihm hilft zu lernen, sich als Frau zu schminken. Er hat sich Frauenkleider gekauft, in denen er sich wohl fühlt und geht damit an Events, an denen er diese trägt. Im Moment ist für ihn klar, dass er in seinem Geschlecht als Mann bleiben möchte. So kommt die Einnahme von Hormonen oder eine Geschlechtsumwandlung für ihn nicht in Frage. Samuel mag Damenwäsche, Strumpfhosen, Röcke, Blusen. Er hat angefangen sich Kleider zu kaufen und liebt es diese auf seiner Haut zu tragen. „ Ich bin im dazwischen zu Hause und ich möchte ein Mann bleiben. Im Bett stehe ich auf Frauen. Da bin ich der Mann, der gerne eine Frau penetriert. „ Nutzt Du die Frauenkleider auf Deiner Haut, um eine Erektion aufzubauen oder hast Du die Möglichkeit zu wählen mit Frauenkleidern eine Erektion aufzubauen oder ohne“, frage ich. „ Im Moment geht beides und ich fühle mich zu meiner weiblichen Seite hingezogen“, antwortet Samuel. Samuel unterstütze ich darin seine affektiven Bedürfnisse und die Beziehung zu seinem Geschlecht zu erforschen und seine inneren Haltungen zu Weiblichkeit und zu Männlichkeit zu reflektieren. Er entdeckt eine neue Vorliebe Weiblichkeit und Männlichkeit auch in der Kunst zu erforschen.