Sich aufeinander einschwingen
Christa und Rudolf haben den Weg zu mir über das Internet gefunden. Sie sind
ein junges Paar und leben seit 3 Jahren zusammen. Sie wollen miteinander
eine Familie gründen. Christa erlebt Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, wenn Rudolf sie penetriert und Rudolf erlebt Spannungsschmerzen in den Hoden, wenn er Christa nicht penetrieren und entladen kann. Das Paar sucht Wege, um aus diesem Teufelskreis auszusteigen, dafür wollen
sie meine Unterstützung.
Ich exploriere mit jedem einzeln die Geschichte seiner Sexualität und
arbeite dann im Paar weiter. Über gezielte Körperübungen lernen beide zu
verstehen, wie sie ihren Körper in ihrer Sexualität einsetzen. Beide lernen
anhand von Spürübungen ihren Beckenboden kennen. Sie erfahren wie eine erhöhte Spannung des Beckenbodens den sexuellen Genuss reduziert und zu Schmerzen auf beiden Seiten beiträgt.
Rudolf versteht, wie seine Angst vor dem Spannungsschmerz in seinen Hoden
und seine Bewältigungsstrategie Christa rasch und mit einer intensiven mechanischen Reibung zu penetrieren, nicht zur sexuellen Erregung
von Christa beiträgt.
Er lernt seinen Beckenboden anders wahrzunehmen und sexuelle Erregung durch den Körper fliessen zu lassen. In der Sexualthearpie gebe ich dem Paar sinnliche Körperübungen an die Hand, die keine Penetration beinhalten. Rudolph reguliert seine Spannung, indem er sich gezielt vor oder nach den Übungen mit Christa selbst befriedigt. Christa lernt auf ihren Rhythmus zu achten und den Geschlechtsverkehr aktiver mit zu gestalten. Sie lernt in Einzelübungen zu Hause besser ihren Beckenboden kennen, sowie ihr Äusseres und inneres Geschlecht zu spüren.
Die beiden sind auf dem Weg, sich aufeinander einzuschwingen. „Sich zu lieben heisst nicht automatisch eine befriedigende Sexualität miteinander zu leben. Es tut gut zu spüren, dass dies in kleinen Schritten lernbar ist, “ meint Christa erleichtert.