Relative Unabhängigkeit
Cornelia kommt auf Anraten einer Freundin. „Mein Unmut in der Beziehung zu meinem Partner wird immer grösser. Ich fühle mich abhängig von ihm. Entscheidungen, die er trifft sind oft mit Druck verbunden, nach dem Motto entweder du tust was ich sage oder ich gehe, egal ob in der Beziehung oder in der Sexualität,“ sagt sie frustriert.
Mit Cornelia exploriere ich die aktuelle Situation. Es werden ihr sowohl finanzielle, wie auch emotionale Abhängigkeiten bewusst, die dazu führen, dass sie dazu neigt faule Kompromisse einzugehen, mit denen sie im Nachhinein hadert. „ Dass du deinem Partner alle Freiheiten lässt ist für dich keine Basis , um miteinander zu leben. Im Moment scheinst du zu viele Kompromisse einzugehen, die nicht deinem Wertgefühl entsprechen. Lass dich ändern, was du ändern kannst und akzeptiere solange du in dieser Beziehung leben willst, was nicht änderbar ist. Du kannst an dir arbeiten und deinen Entwicklungsbedarf angehen. Ein Ziel kann sein so verhandeln zu lernen, dass es für Dich bilanzierter akzeptabler wird, so dass sich deine gefühlte Machtlosigkeit in eine relative Unabhängigkeit verwandelt. Entwickle Klarheit für dich, welchen Preis du bereit bist in der Beziehung mit deinem Mann zu bezahlen.
Cornelia beginnt sich selbst wichtiger zu nehmen. Sowohl in der Einzelberatung, wie auch in der Teilnahme an Kursen festigt sie ihr Selbstwertgefühl und ihre Klarheit im Verhandeln. Es gelingt ihr immer mehr sich aus einer gefühlten Machtlosigkeit hin zu einer relativen Unabhängigkeit zu entwickeln. „ Ich fühle mich lebendiger und interessanterweise erlebe ich meinen Mann respektvoller im Umgang mit mir“, sagt sie erleichtert.