Sich wieder annähern
Maria und Richard sind ein langjähriges Paar. Sie kommen auf Empfehlung eines Freundes. „Wir kommen alleine nicht mehr weiter“, sagt Maria.
„Es ist alles kompliziert geworden zwischen uns. Da besteht Handlungsbedarf, “ sagt Richard.
Ich exploriere die aktuelle Situation.
Richard ist viel unterwegs. Kommt er heim wünscht er sich Sexualität mit Maria. Maria ist für Kinder und Haus zuständig. Sie fühlt sich von Richard nicht verstanden. Um sich besser vor Körperberührungen und Sexualität, die sie nicht möchte abzugrenzen, ist sie in den Keller gezogen. „Dort fühle ich mich sicher“, meint sie.
Zunächst lade ich beide ein, in strukturierten Gesprächssequenzen in der Paartherapie über das zu sprechen, worüber sie sonst nie sprechen, was sie jedoch bewegt. Die indirekten über die Stimmung ausgedrückten Zwischentöne werden sichtbar.“ Ich mag es nicht, wenn du immer wieder sofort auf meine beiden Brustwarzen losgehst und diese stimulierst. Und dann kommt die Klitoris dran und dann gehst du mit deinem Penis rein und raus und kommst. Das ist mir zu schnell. Oft schaust du mich noch nicht einmal an dabei, „sagt Maria ärgerlich. „Du musst halt sagen was du willst, “ sagt Richard betroffen.
„ Und wenn ich etwas sage kommt es nicht an, “ meint Maria.
Maria und Richard lade ich ein sich über klar strukturierte Körperbegegnungen wieder zu berühren. Ich lade jeden ein bei sich selbst zu bleiben und aus dem eigenen Erleben heraus wahrnehmen was jeder als angenehm und unangenehm empfindet. Während den Übungen wird nicht gesprochen. Die Auswertung erfolgt in der Paartherapie. „ Es tut mir gut bei mir selber zu bleiben und nichts zu tun, was ich nicht will. Ich fange an Richards Berührungen wieder zu geniessen, “ sagt Maria. “Ich habe Maria schon lange nicht mehr ganz wahrgenommen. Ich mag ihre Haut und ihren Geruch. Ich sehne mich nach ihr, „ meint Richard. In kleinen vorgegebenen Übungen nähern sich die beiden wieder an. Eine Entspannung macht sich zwischen beiden breit.