Den Weg in die Intimität bereiten
Franz und Elke haben mich über die Teilnahme an Paar Kursen kennen gelernt. Sie sind ein langjähriges Paar. In den letzten Jahren haben sich rund um das Thema Sexualität ungute Beziehungsmuster eingeschlichen. Ziel der beiden ist wieder miteinander sexuelle Intimität zu leben.
„Ich erlebe mich in einem Dilemma. Haben wir Zeiten für gemeinsame Sexualität vereinbart, so finden die nicht statt. Franz stellt mich als Prinzipienreiterin dar und untergräbt in meinen Augen die Abmachung. Er will spontanen Sex. Bin ich gerade emotional nicht offen, weil es eine Auseinandersetzung zwischen uns gab, dann bin in seinen Augen wieder ich die Ursache allen Übels! Und das verrückte ist ja, dass wir es ja beide schön in unserer Sexualität miteinander haben wollen, “ sagt Elke.
„Immer kommt Elke mit irgendwelchen alten Sachen. Dann wird sie ärgerlich, ihre Stimme wird laut, sie schreit mich an! Das einzige was ich dann tun kann ist weggehen. Das halte ich echt nicht aus, “ sagt Franz.
Elke und Franz lade ich ein einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Jeden der beiden ermutige ich, bei sich selbst anzukommen und die eignen Wahrheit zu erforschen. Beiden biete ich an, sich für das eigene emotionale Erleben, sowie sich für das Erleben des anderen zu interessieren. Fokus ist nicht wer hier recht hat, sondern liebevoll annehmend zu erspüren was gerade ist. Im geschützten Rahmen der Paartherapie werden die Unterschiede transparent gemacht und verstanden, was das bei sich selbst und beim anderen auslöst. Das Erforschen der eigenen Emotionen, sowie deren Regulation liegen in der Verantwortung jedes einzelnen. „ Das ist interessant. Wenn ich weniger auf die Inhalte achte und mehr darauf, wie es mir gerade geht oder auch wie es Elke geht und aufhöre das Ganze in meinen alten Gewohnheiten zu bewerten, werde ich ruhiger und bin mehr bei mir, “ sagt Franz. „ Es tut mir gut einfach nur wahrgenommen und angenommen zu werden, mit dem was gerade ist. Ich erwarte ja gar nicht, dass Franz mir zustimmt, “ sagt Elke unter Tränen. Das Üben im geschützten Rahmen der Paartherapie ermöglicht sich selber und den anderen besser zu verstehen und die Verhakungen als gemeinsame Entwicklungschance zu nutzen.