Das Spiel mit Sinnlichkeit und Erotik
Renate und Fred sind ein langjähriges Paar. Im Laufe ihrer Paarzeit haben sich viele Verletzungen angesammelt. „Ich spüre gefühlt eine unendliche Distanz zwischen uns. Fred geht in 3 Jahren in die Pension, die Kinder gehen aus dem Haus. Etwas ist zu Ende, “ sagt Renate traurig.
„Wir haben in den letzten beiden Jahren nicht mehr miteinander geschlafen. Wir schweigen, damit nicht mehr Geschirr zerschlagen wird. Und trotzdem: Ich will mit Renate alt werden, “ sagt Fred.
Nach der Exploration ihrer Paargeschichte lade ich das Paar in ein Verletzungsritual ein. Nach einer Vorbereitung schreiben die beiden ihre als Paar erlittenen gegenseitigen Verletzungen auf, die im Paarritual anerkannt und verabschiedet werden. „Das hat mich sehr berührt. In mir ist ein Schalter wie umgedreht. Ein zartes Pflänzchen einer verschütteten Liebe beginnt wieder in mir zu wachsen. „Ich bin erleichtert. Etwas fühlt sich friedlich an, “ meint Fred. Jetzt kann die Arbeit auf der Körperebene beginnen. Ich lade das Paar ein in der Adventszeit mit Körperkontakt im Alltag zu spielen. Wann erleben sie einen Blick, eine Berührung, eine Hand im Rücken, einen Kuss etc. als zärtlich, sinnlich, wann hat der Körperkontakt eine erotische Komponente? Welche Resonanz spürt jeder bei sich? Kleine bewusste Begegnungen ohne Worte im Alltag geschehen. „Es tut so gut. Ich beginne Renate wieder zu spüren, “ meint Fred. Der Paarbegegnungsraum öffnet sich Schritt für Schritt. Die Arbeit mit erstarrten Gewohnheitsmustern hin zu frischer Lebendigkeit tut sich auf.