Pornografie und Sexualität in der Partnerschaft
Rolf ist über das Internet auf mich aufmerksam geworden. 2 bis 4 Mal pro Tag sucht er sich vorm Computer sexuell erregende Stimuli und befriedigt sich selbst. Es gelingt ihm nicht mehr in der Beziehung mit seiner Frau in ihr zu kommen. Er liebt seine Partnerin. Über seinen Pornokonsum weiss sie nichts.
Zunächst erkunde ich mit Rolf die Geschichte seiner Pornografie. Schon als Junge ist er heimlich im Internet seines Vaters auf dessen Bilder gestossen. Nackte Frauen und erotische intime Szenen haben ihn schon immer fasziniert. Daran will er auch nichts ändern. Die sexuelle Beziehung mit seiner Frau liegt ihm jedoch am Herzen.
Mit Rolf arbeite ich anhand von Körperübungen die er zu Hause macht, wie er seinen Körper einsetzt, während er sich erregt, wie er seine Erregung steigert und entlädt. „Die Fragen, die Sie mir stellen, hat mich noch niemand gefragt.“ meint er überrascht. Das ist interessant,“ sagt er erleichtert. Er versteht rasch seine Erregungskurve. Er wird sich bewusst, wie er in einem Modus mit viel Druck und viel mechanischer Reibung zwar rasch entladen kann, dass er so zwar gut vor dem Computer kommen kann, jedoch in der Scheide seiner Frau ausrutscht und nicht zum sexuellen Höhepunkt kommt. Rolf erweitert sein bestehendes Körperrepertoire zunächst mit sich selber. In einem nächsten Schritt, möchte er, dass seine Frau in die Sexualtherapie miteinbezogen wird.