Den Teufelskreis verlassen
Elisabeth und Michael sind ein kinderloses, langjähriges Paar.
Beide hatten eine erste geschiedene Ehe hinter sich. Aktuell erleben beide ungute Beziehungsmuster miteinander.“ Das kostest Zeit und Kraft, “ meint Elisabeth traurig. “Meine innere Bereitschaft miteinander Zeit zu verbringen schwindet immer mehr, “ sagt Michael.
Ich exploriere mit beiden die aktuelle Situation. Michael zieht sich immer mehr zurück und Elisabeth läuft ihm verzweifelt hinterher. Seine Reaktion ist noch mehr auf Abstand zu gehen und sein Ding zu machen. Elisabeth ist verletzt. Sexualität leben beide regelmässig.
„Jetzt fehlt mir die Herzensverbindung. Unsere Sexualität empfinde ich im Moment als leer und schal. Ich habe keine Lust mehr und fange an mich innerlich zu distanzieren. Das fühlt sich an wie ein Teufelskreis;“ sagt Elisabeth traurig.
„ Für Euch beide ist klar, dass ihr unter den bestehenden Bedingungen nicht miteinander weiter gehen wollt. Du willst keinen Sex ohne Herz und du willst keinen emotionalen Austausch mehr, aber den Sex. Eure gegenseitige Messlatte ist zum Scheitern verurteilt. Und jetzt?“ frage ich die beiden.
„Wie könnte es Euch gelingen am eigenen festzuhalten und darin flexibel zu sein? Wäre es möglich anstatt in ein gegenseitiges Gerangel zu gehen, sich auf den anderen einzulassen und sich in den anderen einzufühlen?“ Ich lade die beiden in einer Übung ein in die Schuhe des anderen zu schlüpfen. In dieser Übung wird gefühlt spürbar, was beide miteinander immer noch verbindet.
Der Weg für den Ausstieg aus dem Teufelskreis wird bereitet.
„Verständnis muss nicht zur gegenseitigen Bedürfniserfüllung führen. Ich kann den anderen verstehen, ohne dass ich sein Bedürfnis erfüllen muss. Es ändert jedoch die gegenseitige Bezogenheit.“