Steuerung von emotionaler und sexueller Erregung
Johannes hat mich auf einem Vortrag kennen gelernt. Zunächst kontaktiert er mich alleine. Seine Sexualität und die gemeinsame Sexualität als Paar beschäftigen ihn. Dies möchte er mit mir klären.
Johannes erlebt sich in einem Negativkreislauf. Er spürt ein starkes sexuelles Begehren. Er ist in der Lage sich rasch und intensiv zu befriedigen und einen sexuellen Höhepunkt zu erleben. Er hat vieles ausprobiert, war in Clubs und hat an speziellen sexuellen Events in verschiedenen Rollen teilgenommen.
Das Erkunden seiner aktuellen Auto- und Beziehungserotik zeigt die aktuellen Herausforderungen. Er beschreibt, dass er grosse Lust auf seine Partnerin hat, und sexuelle Fantasien aktiviert, was er mit ihr erleben möchte. Sie jedoch will nicht und fühlt sich weder gesehen, noch verstanden. Wenn sie nicht tut was er will, ist er frustriert. Dann schiebt er die Verantwortung dafür seiner Partnerin zu. Ist ihr Bedürfnis mit ihm Zärtlichkeit und Kuscheln und sein Bedürfnis ist Penetration und sexuelle Entladung, so baut er im Kontakt mit ihr Druck auf und will möglichst rasch sein Ziel erreichen. Das Ergebnis ist ein heilloser Machtkampf mit tiefen gegenseitigen Verletzungen.
Mit Johannes arbeite ich zunächst über Körperübungen an seinem Körpermuster. Es wird ihm bewusst, wie er sexuelle Erregung aufbaut, sie steigert und entlädt. Ein nächster Schritt ist die Regulation seiner Emotionen. Er versteht über das reflektierte Üben, wie er eine Emotion aufbaut und wie er diese wieder loslassen kann. Jetzt geht es darum seine sexuelle Lust verbunden mit seinen Emotionen eigenverantwortlich zu steuern und die Glaubenssätze dahinter zu verstehen. Wie z.B.: ich habe ein Anrecht darauf, dass meine Partnerin mir sexuell alles und sofort gibt was ich brauche. Eine realitätsbezogene, traumasensible Arbeit mit seiner Vergangenheit ist punktuell unterstützend nötig.