Leistung und Lust
Lisbeth findet den Weg über meine Website zu mir. Sie lebt mit ihrem Mann und den drei Kindern in einer langjährigen Beziehung. In ihrer Sexualität erlebt sie sich als neugierige Forscherin. Sie schläft zwei bis drei Mal pro Woche mit ihrem Mann. Eine Zeitlang hat sie sich für Pornografie interessiert. Sie befriedigt sich regelmässig selbst. „ Eigentlich weiss ich gar nicht, was ich will. Im Leben war ich schon immer leistungsorientiert. So habe ich die Zuwendung und Liebe von meinem Vater erhalten. Gute Noten waren wichtig und die habe ich gebracht. Auch in meinem Studium war ich sehr erfolgreich,“ berichtet sie. „Viele leistungsorientierte Menschen bekommen Anerkennung durch ihre oft hart erarbeitete Leistung. Die Währung in der sie im Bild gesprochen bezahlen ist der fehlende Genuss,“ antworte ich. „Und genauso erlebe ich mich in meiner Sexualität. Ich bringe Orgasmen, ich befriedige meinen Mann, aber eigentlich weiss ich nicht wirklich was mir selber Freude macht,“ meint sie.
Sexualität ist Lisbeth sehr wichtig. Darüber hat sie in Beziehungen viel Anerkennung bekommen.
Mit Lisbeth arbeite ich einerseits über das Gespräch und andererseits mit ihrem Körper..Sie übt ihre feinen Sensoren nicht mehr schwerpunktmässig dafür einzusetzen es ihrem Mann recht zu machen. Stattdessen erkundet sie ihre eigenen Erregungs- und Fühlmodi. Langsam findet sie im Bild gesprochen heraus welche Nahrung ihr gut tut. Langsam geht es für sie darum, sich die Schokolade auf der Zunge zergehen zu lassen. Und dieses Projekt verändert ihr Leben. Sie fühlt sich wohler und selbstbestimmter. Sie hat begonnen, sich nicht nur über ihr Tun(Leistung), sondern über ihr Sein(Genuss) zu definieren.