Der Weg in die Intimität ist für jeden anders
Lisa und Stefan haben mich über einen Vortrag kennen gelernt. Sie wünschen sich wieder mehr Intimität miteinander zu leben.
„Sexualität findet bei uns in den Ferien statt. Ich wünsche mir wieder körperliche Nähe im Alltag, “ sagt Lisa. „ Alles andere scheint wichtiger zu sein. Jeder macht sein Ding. Im Familienalltag sind wir ein gutes Team, in der Sexualität leben wir aneinander vorbei, “ sagt Stefan nachdenklich.
Nach der Exploration der aktuellen Situation lade ich Stefan und Lisa ein eine Paarkurve ihrer Sexualität zu machen. Die beiden setzen sich damit auseinander wie sie sich kennen gelernt und wie sie sich gegenseitig erobert und verführt haben.
In einem nächsten Schritt ermutige ich beide ein Überraschungsglas ihrer Sexualität anzulegen. Lisa wählt die Farbe Grün, Stefan die Farbe Gelb. Jeder schreibt an den anderen kleine Wünsche und intime Szenarien auf, die er mit dem anderen erleben möchte. Die beiden einigen sich darauf, sich wöchentlich 2 Mal Zeit zu nehmen. Sie entscheiden sich einmal einen Morgen und einmal einen Abend zu nehmen. Am Anfang beginnen die Intimitätsdates mit einem ritualisierten Ablauf. Sie tauschen sich darüber aus, wie es beiden geht. Sie setzen das miteinander um, was zwischen Tür und Angel unter gegangen war, nämlich einen offenen Begegnungsraum zu schaffen, in dem jeder sich für den anderen interessiert und zeitlich und emotional verfügbar ist. Bei diesen Begegnungen gibt es keine Regeln, die in Stein gemeisselt sind. Es entsteht ein Prozess zwischen beiden, in dem das Spektrum der aktuellen Gefühle, so wie die Sehnsucht nach körperlicher Nähe und verspielter, zielloser Erotik wie neu belebt wird. Manchmal ziehen sie gegenseitig Wünsche aus dem Intimitätsglas, manchmal nehmen sie von mir angeregte Körperforschungsübungen auf. Ein neues sinnliches Strömen bricht sich zwischen beiden die Bahn. „ Komisch, gefühlt braucht es gar nicht viel, um wieder miteinander schöne Momente zu erleben“, sagt Lisa. „ Ich geniesse es, dass wir nicht nur im Familienalltag, sondern jetzt wieder in unseren Paar Räumen ein gutes Team sind. Meine Liebe und mein Begehren zu Lisa waren wie verschüttet. Jetzt spüre ich sie wieder, „sagt Stefan.