Ich stelle mir ein Bein
Kurt kommt auf Anraten eines Kollegen. Er ist glücklich in seiner neuen Beziehung. Nachdem ich eine Zeitlang mit dem Paar gearbeitet habe, kommt er jetzt alleine. Ihn bewegen Themen, die er aus alten Beziehungen kennt. Er befürchtet sich selber ein Bein zu stellen. Dafür ist ihm jedoch die bestehende Beziehung zu wichtig. Er will Maria nicht verlieren. Dazu möchte er jetzt meine Unterstützung.
„ Nach der Sexualtherapie zusammen mit Maria bei Dir, leben wir eine liebevolle Sexualität. Immer öfters kann ich Maria penetrieren ohne meine Erektion zu verlieren und sie kann mich beim Geschlechtsverkehr aufnehmen, ohne dass es ihr weh tut. Wir geniessen beide das, was zwischen uns möglich ist“, sagt Kurt dankbar.
„Innerlich spüre ich jedoch, wie ich auf Maria misstrauisch reagiere. Manchmal denke ich, sie will nur mein Geld, obgleich ich in der Realität erlebe, wie sie auf Ausgleich bedacht ist. Ich geniesse auch ihre Fürsorge.“
Mit Kurt tauche ich tiefer in die Geschichte seiner Herkunftsfamilie ein. Kurt hat in seiner Kindheit Gewalt erlebt. Er kennt es von seinen Eltern für ihre Belange gebraucht worden zu sein. In ihm schlummert ein Damokles-Muster, nämlich wie lange geht das gut, bis der nächste Schlag kommt. Dieses Muster aktiviert er unbewusst in seiner Liebesbeziehung.“ Ja ich habe meine Eltern geliebt und sie haben mir sehr wehgetan, “ sagt er traurig. „Puh, es ist gut, wenn ich in meinem Alter damit aufhöre, dasselbe mit mir zu tun.“ Kurt lernt innere destruktive Persönlichkeitsanteile bewusst wahrzunehmen und sich diesen liebevoll zuzuwenden. Manchmal spricht er auch mit Maria darüber. Er ist erstaunt über ihr Verständnis. Die beiden lernen aus ihrer Lebenserfahrung und stellen miteinander neue Weichen.