Fels in der Brandung sein
Jonas und Frederike sind ein langjähriges Paar. Die beiden haben anspruchsvolle Schicksalsschläge miteinander gestemmt. „Jetzt ist die Luft in unserer Beziehung raus. Nach einem Burnout merke ich, so kann es nicht mehr weiter gehen, “ sagt Frederike. „ Ich brauche Frederike. Sie sagt zwar immer ich bin ihr Fels in der Brandung, aber im Grunde ist sie mein Fels in der Brandung, “ erwidert Jonas.
Mit beiden exploriere ich die aktuelle Situation. Beide lassen sich darauf ein, ein Spagat zwischen Erholungsinseln und zeitbegrenzten, problemorientierten Gesprächen zu schaffen.
Sie richten neu wöchentliche Paar Zeiten ein, in der einer als Gastgeber/in die Verantwortung übernimmt und durch die gemeinsame Zeit führt. Da es berufliche Rollenüberschneidungen gibt, sind beide bereit fixe Sitzungen zu vereinbaren, in denen diese Themen mit Anfang und Ende versorgt werden können. Gleichzeitig entwickelt jeder der beiden seine emotionale Befindlichkeitsleiter: Wie geht es mir gerade, bin ich bei der Leere(rot), bin ich bei es passt (orange) oder bei toll (grün). Wie kann ich als Kapitän/in auf meinem Schiff die emotionalen Schwankungen wahrnehmen und steuern? Wann brauche ich den anderen, um in einen vereinbarten, emotionalen Austausch in Form von Zweigesprächen zu gehen?
Im Paar beginnt jeder neu bei sich anzukommen. Die Reflektion dessen was gelungen ist und wo beide miteinander scheitern wird neu achtsam wahrgenommen, manchmal mit Humor, manchmal mit Unmut. Eine Bewegung im Paar aus einer verkrusteten Erstarrung, hin zu einer Bewegung mit Höhen und Tiefen beginnt. „ Es fühlt sich gut an, scheitern zu dürfen, wieder aufzustehen und miteinander weiter zu gehen, „sagt Frederike. „Bei mir ist der Druck raus Frederike zu verlieren. Ich weiss, sie hat sich auf die Paartherapie eingelassen. Und ich weiss, dort wo ich alleine nicht mehr weiter komme gibt es jetzt ein Auffangnetz. Das lässt mich zur Ruhe kommen und neues Vertrauen schöpfen, „meint Jonas.