Eine Win-Win Situation schaffen
Leo und Uschi sind ein langjähriges Paar. Sie haben über das Internet den Weg in meine Praxis gefunden.
„Immer wieder haben wir Konflikte. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse und schaffen es nicht uns zu einigen, “ sagt Uschi. „ Ich fühle mich von Leo unter Druck gesetzt. Äussert er was er will, in der Sexualität oder im Alltag und ich erfülle seinen Wunsch nicht, so gibt es unausgesprochene Spannungen. So habe ich keine Lust, weder etwas mit ihm zu unternehmen, noch ihm körperlich nahe zu sein.
Nach der Exploration des bestehenden Beziehungsmusters, fasse ich zusammen: „Ein Teil des Beziehungsmusters sind Bedürfniskollisionen und die Art wie ihr damit umgeht. Ein Aspekt ist als Paar verschiedene Bedürfnisse zu haben. Werden diese als Anspruch formuliert, so baut dieser Anspruch Druck auf und führt zu unzähligen Konflikten. Eine innere Haltung kann sein zu akzeptieren, dass ich nicht alles vom anderen annehmen kann und dass ein klares Ja oder Nein oder das Aushandeln eines Kompromisses, der für beide stimmt, zu einer „win-win“ Situation beiträgt. Ist die Messlatte zu hoch und fehlt eine gegenseitige Empathie für die unterschiedlichen Bedürfnisse, ohne dass einer sich selbst dafür verrät, so wird der Spielraum zu eng. Das Ganze ist zum Scheitern verurteilt. “
Leo und Uschi lade ich ein in Kommunikationsübungen das möglichst konkrete Äussern von gegenseitigen Wünschen zu erforschen. Sie entdecken wie es ist, Wünsche aus einer gewährenden, druckfreien Haltung heraus dem anderen mitzuteilen und wie es sich anfühlt, wenn der andere transparent kund tut was davon für ihn erfüllbar ist und was nicht.
„Verständnis für den anderen zu haben, führt nicht zur Bedürfniserfüllung. Es baut jedoch Vertrauen auf und ermöglicht Kontakt, “ sagt Uschi überrascht.
„Für mich ist es nicht leicht einen Korb zu bekommen. Jetzt verstehe ich besser was in Uschi vorgeht. Und interessanterweise ist sie für mich als Gegenüber auf Augenhöhe interessanter, “ sagt Leo.