Beziehungsvertrag
Eliane kommt auf Empfehlung einer Freundin. Sie testet zuerst in einem Einzelgespräch, ob sie mit ihrem Mann zusammen in die Paarberatung kommen möchte. „Wir leben zusammen mit unserer Tochter in einer monogamen Beziehung. Diese Beziehungsform möchte ich verändern. Meine Freundin meinte, du könntest uns in diesem Prozess begleiten, “ sagt sie nachdenklich. „ Wonach suchst du?“ frage ich. „ Die Sexualität mit meinem Mann befriedigt mich nicht mehr. Er verliert immer öfters die Erektion. Ich bin frustriert. In Beziehung mit anderen Männern vor unserer Heirat habe ich Sexualität als sehr leidenschaftlich erlebt. Ich brauche meine Freiheit, “ sagt sie. „Was will dein Mann?“ frage ich. „Gerhard weiss noch nichts von meinen Plänen. Ich möchte ihn nicht verlieren. Er ist der Vater unserer Tochter. Und das was wir leben reicht mir so nicht, “ antwortet sie. „Erlebst du einen Orgasmus mit Gerhard?“ frage ich. „Nein, nur wenn ich mich selber befriedige. Mit ihm zusammen klappt es nicht, “ sagt sie frustriert. „Ich sehe verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist, dass du selber an deiner Sexualität arbeitest und dein Mann ebenso. Dafür bräuchte es Einzelsitzungen und Sitzungen als Paar gemeinsam. Die Art zu arbeiten ist einerseits die Reflektion im Gespräch und je nachdem was ihr wollt Körperübungen für zu Hause, die ich hier anleite. Das braucht gemeinsame Zeit. Eine andere Möglichkeit ist, dass ihr Euch gemeinsam mit eurem Beziehungsvertrag auseinandersetzt, so dass ihr miteinander herausfindet, welcher Weg für euch als Paar passt, “ meine ich. „Ich will beides. Und ich werde mit Gerhard sprechen, dass wir als Paar zu dir kommen, “ sagt Eliane nachdenklich. „Ich schätze deinen Mut und deine Bereitschaft dich mit deinem Mann offen auseinander zu setzen, “ meine ich. „ Ich liebe ihn und so zusammen zu leben passt für mich nicht mehr, “ meint Eliane.