Sexualität in Zeiten von Corona
Fritz und Eva sind seit zwei Jahren zusammen gezogen. Sie sind über meine Website auf mich aufmerksam geworden. Sie sind ein junges Paar in der Phase der Familienplanung. Corona fordert sie mit Homeoffice und mit Kurzarbeit heraus. So verbringen die beiden gezwungenermassen viel Zeit auf engem Raum. Fritz ist das zu eng. Diese Nähe aktiviert in ihm das Bedürfnis nach Distanz. Eva spürt seine Distanz und sehnt sich nach seiner wohltuenden emotionalen Nähe. Inzwischen befürchtet sie aufgrund der immer häufigeren Streitereien, dass die gemeinsame Familienvision scheitern könnte. Beide sind bereit sich mit der Regulation ihrer unterschiedlichen Bedürfnisse in Bezug auf Nähe und Distanz, sowie lustvoll Zeit miteinander und kreativ Zeit mit sich alleine zu verbringen auseinanderzusetzen. Sie entwerfen in der Paartherapie das „Haus ihrer Liebe“ mit ganz unterschiedlichen Zimmern: zum Kuscheln, für Sex, fürs Schlagzeug, mit Sprudelbadewanne, Wasserbett, Kids, zum Rückzug etc. Sie bauen zu Hause um. Im Alltag wenden sie die 5 Minuten Zwiegesprächsform an und forschen einerseits damit lustvoll zu streiten und andererseits wie emotionsfokussierte Gespräche einen Rahmen für eine entspannte Intimität öffnen können. Sie haben eine neue Balance aus Nähe und Distanz, sowie einen einfühlsameren, respektvolleren Umgang im Alltag miteinander gefunden.