Frau sein
Eva hat mich über einen Vortrag kennen gelernt. Sie erlebt sich an einer Weggabelung. Ob die Beziehung mit ihrem Mann weiter geht, weiss sie noch nicht. „ In der letzten Zeit habe ich versucht gut mit mir zu sein. Egal ob Leo zu mir und den Kindern zurück kommt oder nicht, ich weiss, dass ich das durchstehe. Zu dir komme ich wegen meiner Sexualität. Manchmal wenn ich mit Leo geschlafen habe, habe ich im hinteren Drittel meiner Scheide Schmerzen gespürt. Dann wenn er tief eingedrungen ist und dann in meinen Augen sehr lange Stossbewegungen gemacht hat, bis er endlich gekommen ist, erzählt Eva traurig.“ Wie hast du das erlebt, die Zeitspanne, bis er gekommen ist?“ frage ich. „ Ich war gar nicht mehr da“, sagt sie. „ Es hat einfach wehgetan. Ich war bei meiner Arbeit oder sonst wo und habe halt hergehalten bis er fertig war, “ sagt sie.“ In der Regel komme ich zuerst. Er stimuliert meine Klitoris, manchmal berührt er auch meinen Anus. Analsex will ich nicht, die Berührungen mag ich gerne. Nach meiner Gebärmutterentfernung habe ich das Gefühl ich spüre noch weniger in meinem Inneren. Meine Scheide erlebe ich wie einen toten Ort.“ „ Die mechanische Reibung in einer hohen Intensität ist nicht das, woran deine Scheide Freude hat“, sage ich. Ich beginne mit Eva an ihrem Spürbewusstsein zu arbeiten. Sie lässt sich auf Atem- und Beckenbodenübungen ein. Sie hat Freude daran sich zu erforschen. Sie baut vertrauen zu sich selbst und in ihre sexuelle Selbstsicherheit auf. Schritt für Schritt lernt sie über das spüren sowohl auf Beziehungsebene und im Genitalbereich was ihr gut tut. „Im Moment kann ich mich besser über zarte, sanfte Berührungen spüren, als über harte, mechanische Reibung“, sagt sie.
„ Es tut mir gut, wie selbstverständlich ich mit Dir über meine Sexualität sprechen kann“, sagt sie erleichtert. Eva geht ihren Weg.