Emotionale Nähe aufbauen
Andreas kommt auf Anraten eines Kollegen. „ Bei der Arbeit stemme ich herausfordernde Projekte. Das ist anspruchsvoll für mich. In der Ehe mit meiner Frau erlebe ich eine Distanzierung. Wir entfernen uns immer weiter voneinander Sexualität leben wir kaum, “ sagt er traurig.
Ich exploriere mit Andreas die aktuelle Situation. Du sehnst dich nach emotionaler Nähe. Lässt du deine Frau wirklich daran teilnehmen, wie es dir geht bei der Arbeit und mit ihr?“ frage ich.“ Nicht wirklich. Das mache ich mit mir selber aus, „sagt er. „ Damit bleibst du in der Position des Stärkeren und wirkst nach aussen hin unnahbar. Auch deine Frau scheint sich nach deinen Erzählungen über ihr emotionales Erleben mit ihren Freundinnen auszutauschen. Ihr scheint euch als wichtigsten exklusiven Ansprechpartner im Leben verloren zu haben. Die Erfahrung zu machen, Dich selber zu spüren und mit deiner Angst, deinem Ärger und deiner Hilflosigkeit ist das eine. Dies dem Menschen, der dir an der Seite steht mitzuteilen und dich verletzlich zu machen birgt ein Risiko. Gleichzeitig schafft es emotionale Nähe und die Möglichkeit verstanden und ermutigt zu werden.
Die eigenen Schwächen zu akzeptieren und diese der Partnerin ohne Schminke mitzuteilen schafft ein Fundament für eine persönliche Partnerschaft, getragen von einem Wir-Gefühl und gegenseitiger Intimität. Es kann den Begegnungsraum öffnen für ein Klima des wechselseitigen Vertrauens und einer tiefen Verbundenheit. Im Paar ist es wichtig zu verstehen womit ist mir wohl und welche Gründe gibt es, um dieses Risiko der Intimität einzugehen oder zu vermeiden. Andreas macht sich nahbar und auf den Weg nach seiner Sehnsucht nach emotionaler Nähe.