Mit Unterschieden umgehen
Maria und Henry sind ein frisches Paar. Sie kommen über meine Website in die Paarberatung. Es besteht eine intensive Anziehung zwischen beiden. „Es ist wie verhext, wir verhaken uns in den Gesprächen immer wieder“, sagt Maria. „Manchmal denke ich jeder von uns will den anderen wissen lassen, was hier richtig und gut ist. Das geht so nicht, “ sagt Henry traurig.
Ich exploriere mit dem Paar den aktuellen Teufelskreis.
In der Paarberatung beginnt das Paar sich gegenseitig zu zu hören und zu verstehen, was in jedem der beiden berührt wird. Anstatt gleich auf das was emotional berührt wurde zu antworten, lade ich die beiden an die Geschwindigkeit zu verlangsamen und tief durchzuatmen. „Die Absicht den anderen für das eigene gewinnen zu wollen ist nachvollziehbar. Die Wirkung, die es auf den anderen hat, dass jeder sich genötigt fühlt das Eigene aufgeben zu sollen, trägt nicht zu einer Lösung bei, “ spiegele ich einen Aspekt des Beziehungsmusters.
Das Paar realisiert, wie es möglich wird Unterschiede anzunehmen, ohne sie weg machen zu wollen. „Es tut mir gut, wenn bei Henri ankommt, was ich möchte, auch wenn er es mir nicht erfüllt und ohne dass er gleich dagegen argumentiert“, sagt Maria. Das kommunikative Feuer des Paares lodert spürbar weniger stark. Bereits das Innehalten aktiviert ein gewisses Gemeinschaftsgefühl von: der andere ist bereit mich zu sehen und mir sein Interesse zu schenken, anstatt recht haben zu müssen und den anderen zum Gegner zu machen. Die verletzungsarme Kooperation im Umgang mit Unterschieden hat begonnen.