Den Kreislauf der Angst verstehen
Diana kommt auf Empfehlung einer Freundin. Sie spürt Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. „Ich möchte den Geschlechtsverkehr mit meinem Mann geniessen können und endlich keine Schmerzen mehr haben“, sagt sie.
„Was nimmst Du in deinem Körper wahr, wenn er mit Angst reagiert, wenn du denkst, dass gleich der Schmerz kommen könnte, bevor du den Penis in deiner Scheide aufnimmst?“ frage ich.
Diana nimmt sich Zeit mit der Antwort. „Ich höre fast auf zu atmen, mein ganzer Körper spannt sich an, ich bin bewegungslos, insbesondere mein Becken wird hart wie ein Brett“, antwortet sie. Ich lade Diana dazu ein, eine Skulptur mit ihrem Körper zu machen, in der sie diesen Moment mit ihrem Körper darstellt. Dann ermutige ich sie in dieser Position zu bleiben und mit dem Körper Wege zu finden, wie sie diese Position verändern könnte, so dass es für sie angenehmer wird. Diana beginnt langsam zu atmen, sie beginnt in eine fliessende Bewegung des Körpers zu gehen, ihr Becken schliesst sich dieser Bewegung an. „Ich tanze sehr gerne. Beim Tanzen fühle ich mich sehr wohl, “ sagt sie. Diana beginnt den Zusammenhang zwischen ihrem Körper, ihrem Gefühl und der Angst vor dem Schmerz zu verstehen. Die Arbeit mit ihrer Beckenbodenmuskulatur und dem Begreifen über den Körper des Zusammenspieles von Anspannung und Entspannung im Umgang mit ihrem Geschlecht beginnt. Ein komplexer Lernprozess aus spüren, fühlen, denken und neues mit sich selber entdecken in Umgang mit sexuellen Lernschritten hat begonnen.