Im Griff der Leidenschaft
Sylvia hatte vor langer Zeit an einem Paarkurs bei mir teilgenommen. Jetzt findet sie den Weg zu mir über das Internet. Sie möchte eine erfüllte Sexualität erleben. Allerdings hat sie den Glauben daran verloren, dass diese mit ihrem eigenen Ehemann je wieder möglich sein könnte.
Sylvia erotisiert die Eroberung. Über das Internet nimmt sie Kontakt mit Männern auf, trifft diese rund um geschäftliche Anlässe und verkehrt mit Ihnen sexuell. Nach intensiven berauschenden Momenten erlebt sie ihre leidvolle Abhängigkeit, ihren ungestillten Hunger. Ihre Handlungen führen zur Entladung einer starken emotionalen Spannung. Sie bringen eine momentane Erleichterung mit sich, danach beginnt der Kreislauf wieder von vorne. Die kontinuierlichen Höhen und Tiefen haben inzwischen auch eine Auswirkung auf ihre Arbeit. In ihrer ehelichen Beziehung erlebt Sylvia selten Sexualität. Ihr Mann liebt sie, ihre Aussenbeziehungen verletzen ihn, er will davon nichts wissen.
Zunächst arbeite ich mit Sylvia alleine. Sie lernt zu verstehen, wie sie mit ihrem Körper emotionale Ladungen aufbaut und diese genital entlädt, ohne dabei satt zu werden. Punktuell braucht es eine Klärung ihrer Bindungsgeschichte mit ihrem Vater. In der Sexualtherapie spürt sie, welchen Preis es sie kostet im Hamsterrad nach „Liebe“ zu strampeln. Sie versteht, dass die Währung mit der sie bezahlt Sex ist. Langsam verliert sie den Appetit an dem, was sie als emotional prickelnd erlebt. Sie will lernen wieder ihren eigenen Mann zu erotisieren. Jetzt ist die Zeit reif mit dem Paar gemeinsam weiter zu arbeiten.