Frühlingserwachen
Lara hat mich über die Teilnahme an einem Kurs kennen gelernt. Sie ist langjährig verheiratet und eine erfolgreiche Berufsfrau in der Männerwelt. Ich erlebe sie als sehr klar in ihrem Denken, sehr zielgerichtet und effizient. Sie erlebt sich als eine „männliche Frau“ mit einem grossen Herzen. In ihrer Sexualität ist die Luft draussen. Beim Geschlechtsverkehr bereitet ihr nichts mehr Freude. Ihr Mann und sie sprechen auch nicht über das was geschieht oder auch nicht geschieht. Sie liebt ihren Mann. Die beiden sind ein langjährig erprobtes Team. “Ich möchte mich als Frau mit Freude kennen lernen und wahrnehmen“, meint sie. Nach der Exploration der Geschichte ihrer Sexualität beginne ich mit Lara mit Körperachtsamkeitsübungen. Sanfte Spürübungen des Beckenraumes sind für sie mit Tränen verbunden.“ Sexualität ist für mich ein rotes Tuch“, meint sie.“ Puh ich spüre wie verspannt ich bin. Der ganze Bereich ist schambedeckt und einfach nur peinlich.“ Mit Lara gehe ich in kleinen Schritten vor. Wie nimmt sie sich beim Duschen wahr? Was spürt sie, wenn sie ihren ganzen Körper liebevoll und achtsam mit einer fein duftenden Lotion eincremt? Was erlebt sie, wenn sie zu Hause die Hand auf ihr Geschlecht legt und in ihre Hand hinein atmet?
Lara kommt das Bild des Frühlingserwachsens. Sie hat den Eindruck ein zartes, feines Pflänzchen, im Sinne eines neuen Spürbewusstseins erwacht in ihr. Eine neue Hoffnung wird spürbar. Die Arbeit mit ihrer Weiblichkeit kann beginnen.