Den eigenen Weg gehen
Anni kommt auf Anraten einer Kollegin zu mir.
Bei der Arbeit erlebt sie sich als sehr angespannt. Ihre Vorgesetzten schätzen sie sehr. Sie wollen sie als Nachfolgerin einer Führungskraft einsetzen.
„Ich möchte gerne schwanger werden, das ist in unserer Firmenkultur nicht erwünscht.“ sagt sie. „Meinen Chef und die Chefin erlebe ich als Sklaventreiber. Unbezahlte Überstunden werden erwartet. Die Arbeit ist enorm.“ Anni erlebt sich in der Firma als sehr angespannt. Der leistungsbezogene Alltagsdruck ist ihr zu hoch. Einerseits will sie die gewünschte Arbeitsleistung erbringen, andererseits steht sie vielen Aspekten dieser Firmenkultur kritisch gegenüber.
Anni unterstütze ich darin ihren Weg zu finden. Sie entwickelt das Bild einer Königin, die ihr Arbeitsreich im Rahmen des möglichen kreativ regiert, indem sie bei sich selber bleibt, ihre eigenen Grenzen spürt, wo möglich Arbeiten delegiert, immer wieder Pausen einlegt. Über die Reflektion im Gespräch und über achtsame Körperübungen schärft sie ihre Selbstwahrnehmung. Nicht nur das Erfüllen ihrer Arbeitsaufträge, sondern das Abstimmen mit ihren eigenen Grenzen und ihrer Befindlichkeit erhält eine neue Priorität in der Logik ihres Systems im Umgang mit Erwartungsdruck. So macht sich Anni auf den Weg, um Bedingungen zu schaffen, ihren Kinderwunsch zu realisieren. Als erfahrene Projektmanagerin entwickelt sie kleine Etappenziele. Sie lernt im Alltag gezielt in die Entspannung zu gehen und sich achtsam und klar zu positionieren.