Den eigenen Erregungsmodus verstehen
Stefan kommt über das Internet zu mir. Seit kurzer Zeit lebt er wieder in einer Beziehung. Seine Partnerin hat Mühe mit der gemeinsamen Sexualität. Stefan erlebt sich als ein fürsorglicher Partner und möchte, dass es ihr gut geht. Er versteht jedoch nicht, was da nicht richtig läuft und was sein Beitrag sein soll.
Ich exploriere mit Stefan die Geschichte seiner Sexualität. Er hat die Fähigkeit seine Partnerin zu erotisieren und anhand von raschen, mechanischen Bewegungen in ihr zu kommen. Er befriedigt sich regelmässig selbst, was er braucht ist eine lokalisierte, intensive, mechanische Reibung seines Penis. In der Körperbeobachtung nehme ich eine oberflächliche Atmung im Sitzen und ein gehaltenes Becken beim Gehen wahr. In der Beziehungssexualität klagt seine Partnerin über eine zu starke mechanische Reibung in ihrer Scheide. Sie erlebt sich nach dem Geschlechtsverkehr als wund, sie vermisst ein Vorspiel, alles scheint ihr zu schnell zu gehen. Mit Stefan arbeite ich zunächst im Sitzen, im Stehen und im Gehen über Körperübungen. Intime Übungen praktiziert er zu Hause. Er versteht, wie er seinen Körper in der Sexualität einsetzt. Er lernt seinen hohen, mechanischen sexuellen Druckmodus zu erweitern und sich Zeit zu nehmen für Berührungen, die er gibt und die er nimmt. Er lernt seine sexuelle Erregung durch seinen Körper fliessen zu lassen. Seine Beziehungssexualität verändert sich. Jetzt ist auch seine Partnerin bereit mit in die Sexualtherapie zu kommen.