Verletzungen verstehen
Robert und Anke haben den Weg zu mir über das Internet gefunden.
„Im Alltag gibt es viele verletzende Situationen. Das muss aufhören, “ sagt Anke. „ Ich erlebe mich hilflos gegenüber Anke. In der Sexualität lässt mich Anke genau wissen, was sie will. Ich kann mir das nicht merken, “ sagt Robert nachdenklich. Mit beiden exploriere ich ihr Beziehungsmuster. Anke fühlt sich übersehen und nicht wertgeschätzt, da Robert ihre sexuellen Wünsche sofort vergisst, wenn sie sie äussert.
Robert erlebte in seiner Geschichte eine emotional grenzüberschreitende Mutter, gegen die er sich immer wieder wehrte, indem er ignorierte oder schlichtweg vergass was sie immer wieder einfordern wollte. Ihm wird seine alte Bewältigungsstrategie bewusst. Anke verstand, dass seine Reaktion in seiner Geschichte verwurzelt und als Gewohnheitsmuster abgerufen wird. Miteinander entwickelten sie kreative Lösungen. Anke teilte ihre Wünsche mehr über den Körper mit und weniger über verbale Sprache. Sie war erstaunt, wie es Robert gelang sich auf diesem Wege auf ihre Wünsche leichter zu beziehen. Anke‘ s Empathie erleichterte es Robert auf sie zu zugehen. Er beginnt sich Notizen zu machen und drückt auch so seine Bereitschaft aus Ankes Wünsche bei sich ankommen zu lassen. Verhaltensweisen wie trotzig ihre Wünsche zu ignorieren oder sie aus seiner Hilflosigkeit heraus anzugreifen treten in den Hintergrund. Fühlt er sich überfordert, gelingt es ihm immer mehr sich damit zu zeigen.