Gelingender Trennungsprozesss
Manuela und Elias kommen auf Anraten eines Freundes zu mir. Sie leben in einer langjährigen kinderlosen Beziehung in getrennten Haushalten. Jetzt ist Sand im Getriebe und sie kommen nicht weiter. Das Thema Trennung steht im Raum. Das Minimum einen Tag pro Woche, welches sie mit ihm verbringen will, ist er nicht bereit zu investieren. Elias kommt mit den Vorwürfen von Manuela nicht zurecht. Die gemeinsame Zeit erlebt er als in „sinnlose“ Beziehungsdiskussionen ohne Lösung verstrickt. Immer öfters läuft er davon, weil er nicht weiss, wie er das Ganze beenden kann. Bisher war gemeinsame Sexualität eine Ressource der beiden. Doch jetzt ist Manuela dazu nicht mehr bereit. Mit diesem Paar exploriere ich die gegenseitigen Verletzungen. Die Verletzungen werden als zu oft sich wiederholend und als zu lange erlebt. Beide stehen mit dem Rücken zur Wand. Manuela hat ihre eigenen Bedürfnisse in Sexualität und Beziehung zu lange aufgegeben, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Elias erlebt sich als erdrückt von ihren Beziehungswünschen. Seine innere Reaktion ist um sich zu schlagen und sich zu lösen. Die aufbrechenden Emotionen in der Paartherapie sind intensiv und schmerzlich. Eine gegenseitige Empathie ist derzeit nicht möglich. Die beiden ziehen eine Paarbilanz. Sie entscheiden sich für eine Trennung. Auf Wunsch arbeite ich mit beiden einzeln weiter. In diesem Prozess ist Verzeihen möglich, sich wieder versöhnen jedoch nicht. Die Partnerschaft ist zu Ende. Der Weg für eine freundschaftliche, friedliche Beziehung ist offen.