Kein Feuer brennt so heiss wie das der heimlichem Liebe Betrüger oder Doppelt Gebundener Sein
Arnold hat den Weg zu mir über ein Zeitungsinterview gefunden. Er hat eine langjährige Aussenbeziehung. Dadurch dass diese aufgeflogen ist, fühlt er sich unter Druck. Seine Frau und seine Familie bestehen darauf, dass er die Aussenbeziehung beendet. Er kommt in die Sexualtherapie, weil er seine Familie nicht verlieren will. Dabei soll ich ihn unterstützen. Zunächst exploriere ich mit ihm die aktuelle Situation. Er berichtet, dass er in der Paarbeziehung kein sexuelles Begehren mehr für seine Frau empfindet. Nach der Menopause erlebt er sie als weniger attraktiv. Im Geschlechtsverkehr mit ihr verliert er seine Erektion. Nach einer Auseinandersetzung mit seiner Frau kontaktiert er aus der Frustration heraus eine jüngere für ihn sexuell attraktive Frau. „Paarbeziehungen werden von alleine schlechter“, meine ich. „Wenn bestehende Themen von beiden unter den Teppich gekehrt werden, besteht die Gefahr, dass die Intimität nach aussen getragen wird. Welche Beziehungsvereinbarung lebst Du mit Deiner Frau, eine offene Beziehung oder eine verbindlich, treue Beziehung?“ frage ich.“ Das letztere, “ antwortet er.“
Arnold hat als der Betrüger oder Doppelt Gebundene die Aussenbeziehung mit seiner Geliebten zwar unter Druck abgebrochen, die Beziehung ist jedoch nicht gelöst. Um eine Dreiecksbeziehung aufzulösen braucht es verschiedene Schritte: Die Entscheidung von Arnold, mit wem er leben will, die Entscheidung seiner Frau, ob sie mit ihm weiter leben will, die Aufarbeitung des Vertrauensmissbrauches und das Loslassen offener Rechnungen auf beiden Seiten, das Entwickeln einer Kompetenz zu verzeihen, die Bereitschaft den eigenen Mann/ Frau erotisieren zu lernen, die Fähigkeit von beiden miteinander konstruktiv Konflikte auszutragen. „Ich will bei meiner Familie bleiben. Die Aussenbeziehung hat mich zu viel gekostet“, meint Arnold. „ Wenn Deine Frau das auch will, kann die Arbeit beginnen“.