Sicherheit entwickeln
Ulrike kommt auf Empfehlung einer Freundin. „Nach der Trennung aus meiner letzten Beziehung erlebe ich mich als unsicher. Ich ziehe mich zurück, fühle mich schuldig und habe meinen Selbstwert verloren, “ sagt Ulrike. „Was hast du an diesem Menschen geliebt?“ frage ich. „ Ich habe bei ihm Sicherheit gesucht. Manchmal war er für mich wie ein Fels in der Brandung, “ sagt Ulrike nachdenklich. „Warum bist du gegangen? “ frage ich. „Ich habe für diese vermeintliche Sicherheit einen hohen Preis bezahlt. Ich war wie fixiert auf diesen Menschen. Mein ganzes Leben hat sich nur noch um ihn gedreht. Innerlich bin ich immer leerer, bedürftiger und kleiner geworden, “ sagt Ulrike traurig.
Mit Ulrike exploriere ich ihr Erleben in der letzten Paarbeziehung. Sie versteht wie diese Beziehung für sie einerseits ein Versuch war ihre innere Not zu lösen, im Sinne von Sicherheit in der Beziehung über den Partner zu suchen. Und sie versteht, wie sie dadurch gleichzeitig ihrer Not ausgewichen ist, im Sinne von selber für ihre Sicherheit zu sorgen.
Über gezielte Spür- und Reflektionsübungen aktiviert Ulrike in kleinen Schritten den Kontakt mit sich selbst. Sie lernt ihren sicheren Hafen in sich selbst zu finden. Es gelingt ihr den alten Schutzmechanismus der Erstarrung immer mehr zu verlassen. „Und wenn ich mich selber verliere, spüre ich immer besser den Kippmoment. Und manchmal setzte ich meine verschiedenen Puzzleteile einfach wieder zusammen. Ich erlebe mich als eigenständiger. Ich fühle mich hier bei Dir gesehen und verstanden. In mir wächst eine neue innere Freiheit und ein Selbstvertrauen, dass ich, was auch geschieht, es schaffe mir selber Halt zu geben, “ sagt sie erleichtert.