Pornografie und sexuelle Lust
Doris findet den Weg zu mir über meine Website. Im Bereich der Sexualität ist sie eine neugierige Forscherin. Das war nicht immer so. Als reifere Frau macht es ihr Mühe ihren Körper so anzunehmen wie er ist. Mit sich alleine und in ihrer Beziehung möchte sie nicht nur funktionieren, sondern ihre Sexualität geniessen. „Dabei stehe ich mir selber im Weg“, sagt sie. „Mein Mann schaut sehr gerne Pornografie an. Wir haben auch schon zusammen geschaut. Manchmal erlebe ich seinen Pornokonsum als fremdgehen. Ich habe das Gefühl ich genüge ihm nicht, wenn mein Mann sich an den Körpern anderer Frauen erregt. Ich reagiere, anders auf die Szenerien als er. Er sucht sich Seiten aus mit vielen Menschen und einer rasch schwenkenden Kameraperspektive und erhält so in kurzer Zeit viele Stimuli mit wechselnden Positionen und Perspektiven. Ich selber spüre wie mein eigener Körper auf Selbstbefriedigungsszenen und auf die Körper der Menschen reagiert. Ich fühle mich von ästhetischen Szenen angezogen und habe dann Lust mit mir selber zu sein. Ich brauche die Pornografie nicht wirklich. Eigentlich bin ich neugierig geworden, weil sie für meinen Mann so wichtig ist.“ Sie wünscht sich die Nummer 1 für ihren Mann zu sein und dass er aufhören könnte Pornos zu konsumieren. Dennoch liebt sie ihren Mann so wie er ist und sie weiss, dass sie ihm den Pornokosum nicht verbieten kann. Nach der Reflektion ihrer Geschichte der Sexualität ist Doris bereit mit ihrem Körper und an ihrem Körperbild zu arbeiten. Sie erforscht, wie sie ihren Körper bewohnt und wie sie mithilfe der Atmung, der Bewegung ihres Beckeninnen- und Aussenraumes anders und genussvoller mit sich in Kontakt sein kann. Sie versteht welche sexuellen Fantasien sie in ihrem eigenen Kopfkino erregen. Sie nimmt wahr, wie sie ihr Gefühl der sexuellen Selbstsicherheit stärkt.