Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende
Susanne kommt über das Internet zu mir. Sie steht in ihrem Leben an einer Wegkreuzung. Sie kommt, um eine Standortbestimmung zu machen.“
In meiner Arbeit komme ich voran. Ich bin ausgelastet und zufrieden. In meiner aktuellen Beziehung bin ich traurig. Ich fühle mich alleine, an der Seite dieses Mannes. Auf der Herzensebene spüre ich wenig Begegnung. Manchmal erlebe ich meinen Freund wie einen emotionalen Analphabeten. Ich fühle mich nicht wohl an seiner Seite, “ lässt sie mich wissen. „Was suchst Du?“ frage ich. „Eine Beziehung, die weniger kopflastig ist. Ich mag es, wenn ein Mann denken kann und ich mag es nicht, wenn ich mit Informationen erschlagen werde und das Gefühl habe eine Betonwand ist an meiner Seite, “ antwortet sie ärgerlich.
In der weiteren Reflektion wird noch klarer, wie Susanne in dieser Beziehung zu wenig Resonanz auf ihr Bedürfnis nach emotionaler Intimität erlebt.
„ Nimmst Du wahr, wie verführbar du zu sein scheinst, Dich auf einer unbefriedigenden intellektuellen Ebene einzulassen, während du auf der Herzensebene hungrig bleibst? Du scheinst viel in die Begegnungen mit diesem Mann zu investieren. Ist es Dir möglich in den Begegnungen frühzeitig dieses emotionale Defizit zu spüren? Ist es Dir möglich dieses Gefühl von, jetzt fühle ich mich auf Herzensebene einsam neben diesem Menschen zu zulassen, anstatt dieses Defizit mit Sex oder intellektuellen Gesprächen zu füllen?“ frage ich. Susanne beginnt diese Sehnsucht nach emotionaler Nähe in ihr wichtig zu nehmen und dieser innerlich Raum zu geben. Sie schafft es mit ihrer zarten Seite immer mehr in Kontakt zu sein. Sie nimmt wahr, dass die Schutzmauer ihres Gegenübers sehr dick zu sein scheint. In dieser Beziehung gelingt es ihr nicht, anstatt die kühle Farbe in den Begegnungen eine Resonanz auf ihr Bedürfnis nach emotionaler Intimität zu erleben. Sie entscheidet sich für die Trennung. „Besser ein Schrecken mit Ende als ein Ende ohne Schrecken“, meint sie erleichtert.