Gefühlen Sorge tragen
Diana kommt über das Internet zu mir. „Immer wieder gerate ich sowohl in der Paarbeziehung, wie auch am Arbeitsplatz in Konflikte. Ich bin einfach ein impulsiver Mensch und trage mein Herz auf der Zunge. Die Menschen wissen zwar, woran sie mit mir sind. Ich bin ehrlich. Das verträgt jedoch nicht jeder. Und oft wird es als verletzend erlebt. Gebi (Ehemann)hat sich angewöhnt manchmal die Flucht zu ergreifen. Dann bin ich traurig und ärgerlich und fühle mich alleine gelassen, “ sagt Diana gerade heraus. Mit Diana exploriere ich ihr inneres Erleben, ihr Kommunikationsmuster und Aspekte ihrer Lebensgeschichte. Fühlt sie sich angegriffen, so reagiert sie ungehalten impulsiv. Eine Spirale von Rechtfertigungen, Recht haben wollen und Vorwürfen bricht dann aus ihr heraus. „ Du hast schon wieder unseren Hochzeitstag vergessen!“ geht sie ungehalten auf Gebi los.
Diana versteht in ihrem inneren Erleben, wie sie ärgerlich wird und ihren Ärger auf das gegenüber ungefiltert entlädt, besonders wenn er sich mit einer Vorgeschichte aufgestaut hat. Über Körperübungen lernt sie sich besser wahrzunehmen und die Regulation über ihren Atem einzusetzen. „Mein Gefühl steht mir einfach nur im Weg“, meint sie traurig. „ Nein es ist wichtig. Es braucht einen Ort in Dir, an dem du dich mit ihm verbindest, dich regulierst und verstehst was du brauchst. Reagierst du direkt aus dieser ärgerlichen Ladung und lässt sie volle Pulle heraus? Oder gelingt es Dir einen Moment inne zu halten, tief durchzuatmen, mit der Geschwindigkeit herunter zu gehen, deinen Wunsch an den anderen aus einem anderen inneren Anteil heraus an ihn zu richten?“ spiegele ich. “Ich kann und will mein Gefühl nicht wegdrücken, “ antwortet sie. „Hast du mich sagen hören, dass du das tun sollst? Nein! Finde heraus wie du deinem Gefühl Raum gibst und es unterstützend in Kontakt bringst, “ antworte ich. Ein Raum des Übens im Alltag beginnt.