Sehnsucht
Lilli kommt auf Anraten einer Freundin. Sie sucht einen neuen Partner. Sie ist frustriert und hat sich entschieden sich in diesem Suchprozess begleiten zu lassen. „Aktuell bin ich in Kontakt mit einem Mann. Wir unternehmen etwas zusammen, ich schlafe manchmal mit ihm. Ich spüre jedoch, dass ich keine verbindliche Beziehung mit ihm leben möchte. Und da stecke ich fest. Ich komme nicht los von ihm, “ sagt sie traurig. „ Was ist für Dich das Gute an dieser Beziehung?“ frage ich. „ Ich sehne mich nach einer Beziehung, ich kann den Kopf an seine Schulter lehnen, fühle mich für einen Moment geborgen. Auch die Sexualität tut mir gut. Ich kann mich entspannen, “ sagt sie. Und was ist das Unangenehme?“ frage ich. „ Wir sind zu verschieden. Der kleinste gemeinsame Nenner ist mir im Alltag zu klein. Trotzdem beschäftige ich mich innerlich mit ihm, das bindet meine Energie. Gefühlt ist die Beziehung besser als nichts, “ sagt sie. „ Vielleicht ist diese Beziehung eben nicht besser als nichts. Ich nehme deine Traurigkeit wahr, und auch eine Angst, ob Du mit dem was hinter dem besser als nichts steht, leben kannst? Gleichzeitig scheint diese Beziehung deine Offenheit für anderes zu begrenzen. Vielleicht ist es sinnvoll im Bild gesprochen den Magneten zu verstehen, der dich in diese Beziehung zieht. Indem du deine eigene Bedürftigkeit besser verstehst, kannst du einen neuen Umgang damit finden, anstatt sie auf einen Mann zu projizieren, der diese Traurigkeit nicht nähren kann. Manchmal macht ein Trostpflaster abhängig.“
Lilli taucht tiefer in ihrer Suchbewegung. Sie lässt sich ein, auf eine spannende Reise hin zu ihrer eigenen Lebendigkeit.