Grenzen setzen
Ulrike kommt auf Anraten einer Freundin. „Ich habe mich in meinem Arbeitskontext auf eine sexuelle Beziehung mit meinem Vorgesetzten eingelassen. Das hat mir nicht gut getan, “ sagt sie.
Ich exploriere mit ihr die aktuelle Situation. „ Das war meine Schuld“, sagt sie betroffen. „Wir sind uns bei der Betriebsfeier näher gekommen. Er ist verheiratet. Wir waren beide angetrunken. So ist das ganze entstanden. Und jetzt schlafen wir auf den Geschäftsreisen zusammen. Für mich passt es nicht mehr. Ich merke ich sehne mich nach einer Partnerschaft im Alltag, in der der andere wirklich zu mir steht. Gleichzeitig fühle ich mich wie erstarrt. Es fällt mir schwer, ihm einen Korb zu geben und ich befürchte Sanktionen am Arbeitsplatz. Wenn man sich mit ihm nicht gut stellt, kann das Arbeitsleben schwierig sein, “ sagt sie frustriert.
Ich begleite Ulrike in ihrem Ablösungsprozess von ihrem Chef. Sie lernt wie neu zu sich zu stehen. Sie lernt ihre eigene Angst vor Sanktionen und es dem anderen nicht mehr recht zu machen zu regulieren. Ihr fällt es leichter mit ihrem Körper klar zu sein, als mit Worten. „Ich habe mit Max gesprochen“, sagt sie nach einiger Zeit. „Heute habe ich gekündigt. Ich brauche für meinen Abschiedsprozess Distanz zu ihm. Und das schöne ist, ich habe eine neue Stelle gefunden. Es gab Momente, die ich mit Max genossen habe. Ich habe mich als Frau begehrt gefühlt. Die Vermischung von der Privat- und der Arbeitsbeziehung auf dem Hintergrund seiner Ehe, hat mir nicht gut getan. Für eine Zeitlang ar es schön die Geliebte vom Chef zu sein. Er bereut es, dass ich gehe. Ich bin stolz auf mich und freue mich auf das Neue,“ sagt sie Ulrike erleichtert.