Mit Freude Frau sein
Kim kommt auf Anraten einer Freundin. „ Ich habe keine Lust mehr. Der Sexualität mit meinem Mann weiche ich aus. Schon wenn er mich berührt, habe ich den Eindruck, er will sowieso mehr, “ sagt sie traurig.
Mit Kim erforsche ich die Geschichte ihrer Sexualität.
Kim ist bei ihrer Grossmutter aufgewachsen, Sexualität war sie ein Tabu. Ihr Geschlecht gehört für sie in die Schmuddel Ecke, sie empfindet es als schmutzig und suspekt, im Bild gesprochen wie ein „dunkles Loch.“
Am Anfang der Beziehung mit ihrem Mann war sie offen auf ihn zu zugehen. Sie hat sich ihm zugehörig und verbunden gefühlt. Mit ihm zu schlafen war für sie ein Ausdruck von „wir gehören zusammen“ und eine eheliche Pflicht. Von Anfang an hat sie ihrem Mann die Führung überlassen und eigene Wünsche und Bedürfnisse zurückgestellt. „ Im Moment mache ich wie zu. Ich weiss nicht mehr wie weiter, “ sagt Kim traurig.
Mit Kim beginne ich ihr eigenes Spürbewusstsein in der Beziehung mit sich selbst zu aktivieren. Sie entdeckt ihren eigenen Körper und lernt selbstbestimmt ihren inneren Spür Raum einzunehmen und diesen im aussen sichtbar zu machen.
„Mein Mann ist erstaunt, dass ich anfange zu reagieren. Wenn ich etwas im Kontakt mit ihm möchte, drücke ich das jetzt bewusst über den Körper aus. Dass ich mich von ihm wegdrehe ist er gewohnt, dass ich mich zu ihm hinwende ist für ihn neu. Und für mich ist es neu, dass ich mein Geschlecht anfange zu mögen und dass ich in der Selbstbefriedigung Orgasmen erlebe, “ sage sie erstaunt. Kim macht sich mutig auf den Weg sich als Frau zu entdecken.