Aggression regulieren
Peter kommt auf Anraten eines Kollegen. „Nach der Trennung bin ich oft alleine. Ich bin mehr auf mich geworfen und spüre, wie ich emotionale Höhen und Tiefen erlebe. Manchmal schiesst eine ärgerliche Reaktion in mir hoch und meine Art damit umzugehen ist recht konfrontativ auf mein Gegenüber, welche diese in mir ausgelöst hat los zu gehen. Damit schlage ich mein Umfeld in die Flucht. Ich fühle mich oft alleine, “ sagt Peter nachdenklich.
Mit Peter tauche ich in den Kreislauf der Emotionsregulation ein. Er beginnt wahrzunehmen, was er in seinem Körper spürt, wenn er z.B. Ärger wahrnimmt. “Meine Atmung wird flach, es schlägt mir auf den Magen und ich spanne meinen Körper an. Ich könnte volle Pulle auf den anderen losgehen und ihm wüst sagen. Ich fühle mich dann wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, “ sagt er nachdenklich. Peter wird sein emotionales Erleben bewusst. Er lernt die Verantwortung dafür zu sich zu nehmen. Er nimmt wahr, dass es Signale gibt, welchen den Ärger in ihm an triggern. Er verbindet sich mit dem Ärger, manchmal hilft es ihm eine Runde Holz zu hacken, joggen zu gehen oder auch sich selbst zu befriedigen, um emotional zu entladen und eine Distanz zu schaffen. In der Reflektion wird ihm sein Bedürfnis, welches hinter seinem Ärger steht zugänglich. In einem nächsten Schritt entwickelt er Wege, dieses in Ich Form auszudrücken und übt sich darin mit dem Gegenüber in einen Dialog zu gehen. “Komisch, ich verstehe mich besser und ich verstehe den anderen besser. Den Prozess von miteinander in Kontakt gehen finde ich interessanter als drauf los zu poltern und gegen den anderen an zu gehen, “ sagt er erleichtert.