Umgang mit Grenzen im Paar
Silke und Manu haben mich in einem Vortrag kennen gelernt. Sie sind ein frisches Paar. Jetzt leben sie zusammen mit dem Ziel eine Familie zu gründen.
In der Interaktion miteinander gibt es Stolpersteine. Die beiden verhaken sich miteinander. Dies führt zu Sprachlosigkeit und Rückzug. Beide suchen einen Weg, wie sie ihre emotionale und sexuelle Intimität liebevoller gestalten können. „Manchmal stimme ich Silke in der Sache zu, die Schärfe verletzt mich. Ehrlich gesagt ich finde das übergriffig, wie sie sich verhält. Das verletzt mich und ich ziehe mich zurück“, meint Manu. „ Ich erreiche ihn nicht! Ich bin weder seine Putzfrau, noch ein Möbelstück zum rumschieben, noch eine Gummipuppe zum drüber steigen und rumvögeln!“ Und wenn ich etwas sage zieht er seinen Schwanz ein und verpisst sich!“ antwortet Silke entrüstet.
Zunächst reflektiere ich mit dem Paar das aktuelle Interaktionsmuster. Silke nimmt kein Blatt vor den Mund und bewirkt mit ihrer provozierenden, emotional intensiven Sprache Manu in die Flucht zu schlagen. Zunächst lade ich die beiden ein, die Inhaltsebene und die Beziehungsebene zu unterscheiden. Was ist inhaltlich an dem dran, was Silke sagt? Wie geht Manu mit seiner Verletzlichkeit und seinen Grenzen um? Silke und Manu lernen sich gegenseitig besser anhand gezielter Wahrnehmungs- und Kommunikationsübungen besser zu verstehen. Es gelingt ihnen, emotional miteinander in Kontakt zu bleiben. Manu lernt sich besser zu schützen, Silke lernt die sensible Zone von Manu wahrzunehmen und ihre provokative Art zu regulieren. Die beiden entwickeln ihren stimmigeren Umgang miteinander. Sie geniessen die emotionale Vertrautheit, die sich Ihnen erschliesst, auch als Boden für sexuelle Begegnungen.