Sich unnahbar machen
Trudi ist eine ältere Dame. Sie hat den Weg zu mir über ein Arbeitsprojekt gefunden und Vertrauen aufgebaut. Immer wieder gibt es in ihrer Paarbeziehung, wie auch mit Freunden Beziehungsabbrüche, die sie nicht wirklich versteht. Das verletzt sie. Manchmal fühlt sie sich einsam. Sie weiss nicht was sie damit machen soll.
Zunächst höre ich Trudi einfach zu. Es geht darum, dass sie Ihr Herz ausschütten kann und sich angenommen und verstanden fühlt. Trudi ist verheiratet, das Paar lebt seit längerer Zeit keine Sexualität mehr. „Das ist mir nicht wirklich wichtig. Ich habe meinen Glauben, das ist das wichtigste. Was wirklich zählt ist die Liebe, das füreinander da Sein mit dem Herzen.“ Versteht sich Trudi in Gesprächen nicht verstanden, reagiert sie verletzt, schiebt dem anderen die Verantwortung zu und bricht den Kontakt ab. Das alles geschieht nonverbal, der andere versteht nicht was hier geschieht. Daran leidet sie. Mit Trudi arbeite ich über den Körper an ihrer Selbstwahrnehmung. Sie spürt, wie es sich anfühlt, wenn sie verletzt ist. Sie nimmt wahr, wie sie sich verschliesst und ihren Schmerz zudeckt, indem sie den anderen innerlich angreift, und sich nach aussen hin zurückzieht. Sie fühlt sich im Recht und sie fühlt sich einsam. Trudi spürt und versteht ihren Anteil am Beziehungsmuster. Sie lernt inne zu halten, ihren Schmerz zu sich zu nehmen und ihn vertrauten Menschen mitzuteilen. Sie merkt, wie sie im Stress dazu neigt, in das alte Muster zurück zu fallen. Sie freut sich, wenn es ihr gelingt das Muster zu unterbrechen und ihre innere Spannung zu regulieren, ohne die Beziehung abzubrechen.