Bewegung als Spiel mit sich selbst
Elisabeth kommt nach der Teilnahme an einem Kurs zu mir.
„In meiner Sexualität spüre ich im Kontakt mit meinem Mann, dass ich mich total anspanne. Das Zusammensein mit ihm ist für mich einfach nur anstrengend und unangenehm. Je länger umso mehr weiche ich der gemeinsamen Sexualität aus. Mein Mann ist unzufrieden Ich spüre nicht nur einen Druck in mir, sondern auch seine Erwartung an mich, die im Raum steht.
Mit Elisabeth exploriere ich die Geschichte ihrer Sexualität. Schon als Kind hat sie herausgefunden, wie sie, indem sie insbesondere ihr Becken anspannte, dann fest drückte und sich im Intimbereich an der Sofakante intensiv rieb, sexuelle Erregung aufbauen und entladen konnte. Ihre Eltern haben sie gelassen, nur wenn Besuch kam, durfte sie das nicht.
Heute kommt sie mit diesem Körpermuster an eine Grenze. Sie spannt den ganzen Körper an. Die Anspannung führt dazu, dass sie bei einer gezielten Stimulation ihrer Klitoris rasch entladen kann. Den Penis ihres Mannes in sich aufzunehmen hat für sie keine Bedeutung. „Ich mache das für meinen Mann, und ich habe immer weniger Lust darauf. Das ist einfach nur anstrengend und unangenehm, “ sagt Elisabeth. Anhand von gezielten Körperübungen wird ihr bewusst, wie sie ihren Körper einsetzt, um sexuell zu entladen. In kleinen Schritten erlebt sie, wie sie anspannen und entspannen kann, wann sie sich spürt und wann es für sie beginnt nur anstrengend zu sein. Anhand von Übungen mit sich selbst, lernt sie mit der An- und Entspannung ihres Körpers zu spielen, zunächst ohne und später mit sexueller Erregung. „Es tut mir gut mich bewusst zu spüren. Es hilft mir auch in meinem Leben mich anders zu spüren und mich besser zu verstehen, “ sagt sie nachdenklich.