Umgang mit Transparenz
Robin hat mich über ein Arbeitsprojekt kennen gelernt. Jetzt kommt er in die Sexualtherapie, weil er mit mir über seine Beziehungsgestaltung sprechen möchte. Er ist verheiratet und hat 2 pubertierende Kinder. Er liebt seine Frau. Von Zeit zu Zeit erotisiert er andere Frauen und sucht den Kontakt mit Ihnen in Aussenbeziehungen.“ Ich lebe eine offene Beziehungen“, meint er. „ Weiss Deine Frau davon?“ frage ich. „Nein, sie ist so eifersüchtig. Und ich nehme ihr auch nichts weg. Wenn ich mit einer anderen Frau bin, bin ich genauso für meine Frau da, wie sonst auch. Wir haben auch sexuell schon vieles miteinander ausprobiert. Jetzt haben wir uns so arrangiert und das passt gut“, antwortet er. Gemäss seinem Anliegen exploriere ich mit Robin die Definition seiner Beziehungswirklichkeit.“ Eine offene Beziehung leben, bedeutet beide Partner stimmen einem transparenten Beziehungsvertrag zu, in dem jeder entweder auf sexueller oder auf Herzensebene Aussenbeziehungen pflegt. Beide wissen davon und setzen sich damit auseinander, was es für sie bedeutet, den Partner mit jmd. anders zu teilen. Was Du praktizierst sind heimliche Aussenbeziehungen. Dabei entscheidest Du über Deine Partnerin hinweg was für sie gut ist. Es wirkt so, dass Du es in Deiner Logik gut meinst. Du befriedigst Dein Bedürfnis andere Frauen zu erotisieren heimlich. Deiner Frau mutest Du indirekt die Konsequenz Deines Verhaltens zu. Sie spürt, dass etwas nicht stimmt. Damit nimmst Du Euch beiden die Chance eine gemeinsame Lösung zu finden.“ „ Das stimmt“, antwortet er. „Was soll mit dieser Erkenntnis geschehen? frage ich. „ Das will ich mir überlegen“, meint er. „ Falls Du daran interessiert bist, dieses Thema alleine oder mit Deiner Frau zusammen anzugehen und frischen Wind in eure Intimität zu bringen, bin ich gerne da.“