Den Trennungsprozess gestalten
Cornelia kommt über meine Website zu mir. „Ich habe mich entschieden mich von meinem Mann zu trennen. Und ich möchte deine Unterstützung in diesem Prozess“, sagt sie traurig. Mit Cornelia exploriere ich die aktuelle Situation und ihr Erleben.
„Was sind für Dich Gründe, dass Du gehst?“ frage ich.
„Mein Mann lebt sein eigenes Leben. Er geht in Clubs und befriedigt sich dort als Voyeur. Mit mir lebt er keine Sexualität mehr. Ich weigere mich in Clubs vor anderen Männern mit ihm zu schlafen. In der Erziehung unseres Sohnes haben wir unterschiedliche Ansichten. Ich setze mich für eine sinnvolle Struktur ein, er lässt ihn machen, was er will. Ich fühle mich von Norbert weder gesehen, noch wertgeschätzt. Im Gegenteil in der wenigen Zeit in der er da ist, werde ich kritisiert, ich sei nicht belastbar. Eine Paartherapie lehnt mein Mann ab. Meine grösste Angst bei dieser Trennung ist meinen Sohn zu verlieren. Ich habe lange darüber nachgedacht und ich bin entschieden zu gehen, “ sagt Cornelia traurig.
Cornelia hat begonnen sich immer mehr in kleinen Schritten von ihrem Mann abzulösen. „Meine Bedürfnisse werden in dieser Paarbeziehung schon lange nicht mehr erfüllt. Ich bin immer wieder auf ihn zugegangen. Ich habe ihn nicht erreicht. Ich spüre, es macht keinen Sinn gegen verschlossene Türen zu kämpfen, “ sagt sie unter Tränen. Ein Abschiedsprozess, der bereits begonnen hat geht weiter. Auf persönlicher Ebene, auf Ebene des Paares, als Eltern, in den Familien und auf rechtlicher Ebene beginnt der Trennungsprozess. „ Ich wünsche mir so sehr in Frieden zu gehen. Am meisten liegt mir das Wohl unseres Sohnes am Herzen. Ich bin so froh um deine Begleitung. Es hilft mir in diesem wirklich anspruchsvollen Prozess immer klarer zu sein, meine Gefühle zu versorgen, zu deeskalieren und immer wieder bei mir zu bleiben, “ sagt Cornelia traurig und nachdenklich.